Mittwoch, 25. Dezember 2013

Alles eine Frage der Einstellung

Das hab ich mir gestern zum Motto gemacht. Heiligabend ganz alleine zu verbringen - naja, man kann sich schöneres vorstellen. Hier in unserer Kleinstadt fliegen nämlich 60% aller Einwohner zu ihren Familien. Und Heiligabend ist hier in den USA eh nicht so das große Fest, das feiern sie nämlich erst heute am ersten Weihnachtstag. Dementsprechend war auch nichts los. Also bin ich nach der Arbeit nach Hause gegangen und dachte mir wie absolut merkwürdig es ist, das tatsächlich der 24. Dezember sein soll. Denn in Weihnachtsstimmung war ich überhaupt nicht. Mein Haus hab ich momentan für mich allein, da meine Mitbewohner über die Feiertage zu den oben genannten 60% gehören. Also recht still hier. Da kann schon ziemlich starkes Heimweh aufkommen. Aber dann hab ich mir gesacht: Hömma, Rahel. Du hast ein ganzes Haus für dich allein, es ist Weihnachten, also feier auch Weihnachten. Und das hab ich dann auch gemacht. Meinen kleinen Weihnachtsbaum ins Zimmer getragen un zum Leuchten gebracht, Lichterkette in meinem Zimmer angeschmissen, Weihnachtsmusik aufgedreht, laut dazu gesungen (schließlich hatte ich das Haus für mich) und ordentlich Stimmung gemacht. Irgendwann dazwischen hab ich mir noch "Findet Nemo" angesehen. Sehr schöner Film.
Ich wusste schließlich, was auf mich zukommen würde, und hab einfach das Beste draus gemacht. Denn vom einsam sein, wirds auch nicht besser. Alles eben eine Frage der Einstellung. 
Heute, an dem Tag, den man in Murica so feiert wie Heiligabend in Deutschland, bin ich dann auf ner Familienfeier. Da freu ich mich schon drauf.
Allerdings werd ich das gestrige Heiligabend nicht so schnell vergessen. So viele Dinge nehmen wir als selbstverständlich an und quengeln darüber nicht genügend Geschenke zu bekommen. Und irgendwie wird Weihachten doch auch mit jedem Jahr unweihnachtlicher.  
Jetzt weiß ich, dass all diese Dinge eigentlich ziemlich nebensächlich sind. Denn was mir gefehlt hat, waren nicht die Geschenke, sondern meine Familie. Und der überwitzige Weihnachtsgottesdienst auf dem meine Schwester und ich entweder mit ner Gruppe von Unbekannten die Weihnachtslieder absichtlich schief singen oder den alten Mann beobachten, dessen Nasenspitze mit akrobatischem Talent seine Brille balanciert.
Spaß hatte ich gestern trotzdem. Nur eben ein bisschen anders. 
Merry Christmas!



Sonntag, 15. Dezember 2013

Vorweihnachtszeit mal anders!

Also heute hat mein momentaner Schlafmangel sich bemerkbar gemacht und zwar in einem hartnäckigem Kampf zwischen Pflicht und Neigung, fast wie bei Prinz Hampel von Homburg, oder wie der hieß. Heute um 6:15 klingelt mein Wecker und ich denke, okay ich steh in fünf Minuten auf. Nach 7 Minuten öffne ich die Augen und denke, um halb musst du eigentlich aus dem Haus sein, Rahel und umziehen musst du dich auch. Mein weniger disziplinierter Teil denkt: ich will aber nicht zu Fuß durch die Kälte. Wenn ich das Fahrrad nehme kann ich 10 Minuten weiterschlafen! Verlockend. Aber dann denk ich wieder an die Kälte und entscheide mich dagegen. Auf drei stehst du auf, Rahel! Einnns...pause...zweiii...pause dreii...längere pause...Rahel? - Ja? - Du liegst immer noch im Bett. - ich weiß :( - Rahel? - ja?- Früher oder später musst du eih aufstehen. - ich weiß :(( Ich bin irgendwann aufgestanden...und musste praktisch zu Arbeit laufen. Wenn ich einmal ein Boss werde, beginnt der Tag nicht vor 9 Uhr! Und es wird für jeden Weihnachtsgeld geben! Warum komme ich kaum dazu schlafen zu gehen? Weil es so viel zu sehen und tun gibt! Gestern z.B. war ich auf der Zeugnisverleuhung der Collegeabsolventen, das ist ne richtig coole Sache mit Militär und Reden und bei den Reden wird Hintergrundmusik gespielt um auch wirklich jedem in der Turnhalle ein Auch-du-bist-ein-Held Gefühl zu verleihen. Der beste Teil war der, an dem die Rednerin aus Spiderman zitiert hat: " With great power comes great responsibility." Whaaatever. Es war ziemlich schön, vor allem tragen alle diese schnieeken Hüte, die in Deutschland dringend eingeführt werden müssen. Nach der Zeremonie hatten wir alle noch Lunch, aber in einer Kleinstadt gehen alle in das selbe Restaurant was mich total an Forks erinnert hat. Meinen Freunden musste ich dabei erklären, das der Löffel maskulin ist, die Gabel feminin und das Messer neutral. Was zur allgemeinen Belustigung beitrug. Am Freitag war ich auf einer Party und dort gab es unterberger ;D Wenn mans nimmt, dann das ganze Fläschchen, so stehts auf der Verpackung. Das zeug hat 44% Alkohol. Und wisst ihr was die Amis aus dem College (die zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, wo ich herkomme) gesagt haben: " Oh hahaha, the Germans." So viel zum Ruf Deutschlands. Christmas is coming und damit auch New Year! Ich kanns kaum erwarten! Weihnachten werd ich wohl wieder nach Buena Vista fahren, und Neujahr dann in Philadelphia verbringen. Mittlerweile hab ich auch jemanden gefunden, der mich nach Denver fährt und jemanden bei dem ich in Denver übernachten kann! Yeah! Die Weihnachtszeit ohne Familie ist ziemlich unweihnachtlich. Da kommt schon mal etwas Heimweh auf. Aber wenigstens wird es kein einsames Weihnachten! Und dafür bin ich dankbar. Meine Freundin Amy ist übrigens schwanger! Das ist so toll, sie ist eh ne richtige Mama und jetzt kriegt sie ein eigenes Baby. Ich freu mich so für sie! Bald werden hier Eisfiguren in Form von Alice im Wunderland auf der Hauptstraße aufgestellt. Und die schmelzen auch nicht, denn wärmer als -10 Grad wirds hier lange nicht mehr. Liebe grüße aus dem Kühlschrank.. Rahel

Freitag, 6. Dezember 2013

Happy Nikolaus Day ♥

Okay, jetzt ist es offiziell, ich hab die besten Mitbewohner der Welt!! Und die besten Mitarbeiter! Die steckten nämlich alle seit Wochen unter einer Decke um mir das ultimative Nikolausgeschenk zu machen. Die Amis feiern ja kein Nikolaus, was im übrigen eine Schande ist, aber da ich das wusste, hab ich auch nicht erwartet, dass ich irgendetwas bekomme. Und dann geh ich gestern Nacht raus um meinen Mitbewohnern was vor die Tür zu legen, und dann liegen bereits vor meiner eigenen Tür ein Paar Pantoffeln in denen ganz viel Zeug drin ist!! Ich bin implodiert vor Freude, weil explodieren meine Anwesenheit verraten hätte. Aber ist das nicht epochal magisch?!
Ich freu mich immer noch. Ich LIEBE Nikolaus und Joe, der hier in Alamosa schon seit immer ist, okay, stimmt nicht, aber er ist schon einige Jahre hier, weiß das wir Deutschen Nikolaus feiern und hat wochenlang was vorbereitet. Aaaah, das ist so toll!!!
Made. My. Day.
Happy Nikolaus an euch alle.

(Als ich die Süßigkeiten für meine Mitbewohner gestern Abend vorbereitet hab, hatte ich die ganze Zeit die Titelmelodie von Kevin allein zu Haus im Kopf. Irgendwie creepy. Aber die haben sich sooo gefreut! *-*
Ich liebe die Weihnachtszeit!)

Donnerstag, 28. November 2013

Thanksgiving Day

Bevor ich erschöpft ins Bett falle und der Schleier des Vergessens sich über mein Gehirn legt, möchte ich euch gerne von meinem heutigen Tag berichten. Denn heute ist Thanksgiving!!
Wie schon einige Male erwähnt, bin ich gestern morgen nach Buena Vista, einer kleinen Stadt mitten in den Bergen hochgefahren, um mit der Familie einer Freundin Thanksgiving zu feiern. Heute morgen bin ich dann auch mal auf die Idee gekommen zu Thanksgiving zu googlen, nur damit ich auf alles vorbereitet bin und tatsächlich: In manchen Familien ist es ein Brauch vor dem traditionellen Thanksgiving Meal in der Runde zu sagen wofür man dankbar ist. Das hat mir das Leben gerettet, denn diese Familie macht von dem Brauch Gebrauch (höhö, Wortspiel! :P). Hoch lebe Wikipedia! Drei Wikipedia Seiten am Tag, unnützes Wissen macht mein Gehirn stark, und wenn du einmal nicht mehr weiterweißt, komm doch zu mir und ich erklär dir den.... Öh, ja. Also nach meiner WikipediaSession bin ich mit der Familie auf eine Farm gefahren, auf der sie Lamas und Riesenschafe (Monsanto hatte wahrscheinlich seine Finger im Spiel) und Hühner versorgen. Wir haben ihnen ihr Frühstück zubereitet und plötzlich rennen (!) die Schafe auf ihr Frühstück zu!! Schock meines Lebens, wie schnell Schafe laufen können.
Danach sind wir rodeln gefahren, nur das rodeln hier "Tubing" heißt und weil ich keine Ahnung habe, was Tubing heißt, geh ich diesmal auf youtube und da seh ich nur Wasserski Videos und ich denk mir - oh darn!! War aber nur rodeln auf so nem krassen Berg in den Rocky Mountains und das Rodeln war absolut lustig, aber hat mir auch sämtliche Nerven geraubt. Der Anstieg war so anstrengend und die Abfahrt so unkontrolliert schnell und gefährlich! Himmel, war das gut!
Danach sind wir wieder zurück in die Stadt, haben uns warme Sachen übergezogen und sind zu den Großeltern gefahren, in deren hammerkrassunnormal schönem Haus das traditionelle Thanksgiving abgehalten wird. Allerdings hab ich bevor ich das Haus betreten habe erstmal mit den Kids ne Runde Frisbee gespielt, fast eine Stunde lang, und es war super lustig!
Danach sind wir rein, und um etwas vorzuspulen haben einen Kreis - okay, nein, ich muss euch erzählen, das mir Wein angeboten wurde und ich mich total Erwachsen gefühlt hab, was eigentlich nur beweist, das ich es nicht bin, okay, wo war ich..ach ja, der Kreis in dem sich alle an den Händen halten und sagen, wofür sie dankbar sind. Und diese Familie ist unübertrieben eine der tollsten, liebsten Familie, die mir je begegnet ist!!
Und danach...nun ja, danach haben wir gegessen. Leute, es hat so gut geschmeckt, aber danach war ich einfach so voll. Ich bin immer noch voll. Und in der Familie ist es Tradition, dass im Kartoffelpüree eine Nuss versteckt wird, und die Person, die die Nuss findet, bekommt einen Preis. Ich hab sie nicht gefunden, aber es ist richtig lustig wie alle in ihrem Kartoffelpüree rumstochern auf der Suche nach der Nuss. 
Nach dem Essen haben sich einige von uns zusammengetan und sind rausgegangen um Football zu spielen. Amy und ich waren in einem Team, hinterher sind Peter und Erin hinzugestoßen und wir haben gegen die Kinder und John gespielt. Und trotzdem verloren. :-D Wer hat auch die blöde Regel erfunden, das man (außer man ist Quarterback) den Football nur nach hinten bzw. seitlich werfen darf!! Aber es war echt spaßig und wir haben ein paar Pfunde abtrainiert. Danach haben wir (bis grade eben) im Wohnzimmer vor dem Kamin gesessen und Spiele gespielt, die extremst viel Spaß machen. 
Und zwischendurch noch Pie gegessen, ebenfalls traditionell, und sehr lecker und sehr füllend. Und morgen gehts ans Resteessen. 
Ich hab so wenig Fotos gemacht, aber ich war einfach so beschäftigt!! Jedenfalls war es einer der lustigsten Tage seit langem und ich kann absolut nachvollziehen, warum die meisten Amerikaner Thanksgiving lieber feiern als Weihnachten. Es ist einfach nur schön. Und ich wurde wie ein Teil der Familie aufgenommen und das war so toll!! Aaah, ich grins die ganze Zeit blöde, aber ich bin halt happy.
Morgen steht auch nochmal ein super Tag an, und es ist schon spät! Ich brauch Schlaf!
Happy Thanksgiving meine Liebsten, habt einen schönen Tag!

Montag, 25. November 2013

Schneesturm

Tjoaa, man hatte mir gesagt, dass der Winter hier eher trocken ist, und das es fast gar nicht schneit, und wenn dann auh nur so ein bisschen, und nein, Rahel, es wird nur kalt, und wenn es schneit, bleibt der lange liegen, weil er halt nicht schmilzt, aber das ist nicht so schlimm, weil es eben so WENIG schneit. Also...hier kommt grad ne ganze Portion Schnee runter, um genau zu sein, meine Wade ist im Schnee versunken. Was eiegntlich richtig hammer ist, weil ich wie ein BABY im Schnee spiele! Und der Schnee glitzert und ist auch nicht so Puderschnee sondern Schneeballschlacht-Schnee.
Einen Minuspunkt  gibt es dafür, dass ich mein Fahrrad zu Hause lassen muss, und zu Fuss zur Arbeit stapfen muss. Mit meinen ultimativen STAMPFERN. Die leider nur bis zum Sprunggelenk gehen, weshalb sich regelmaessig Schnee in meine Stampfer verirrt, weshalb meine Zehen streiken und sich grade verabschieden. Ich bin mal wieder am PC des Cafes gelandet, denn mein Internet zu Hause hat sich vorerst auch verabschiedet. Traurig, traurig. Schnee schaufeln ist das erste was ich hier mache, wenn ich aus dem Bett steige, und das letzte was ich mache bevor ich ins Bett gehe.
Und es gibt ne ganze Menge zu schaufeln! Mein kleiner Baum versinkt schon ganz im Schnee, mein armes Baby. Aber er sieht im Schnee genau so huebsch aus, wie im Sommer. Ich bin so stolz, wie er sich neben all den grossen Baeumen macht!
Vllt. finde ich heute im Laden ne Hose und ein paar Stiefel, denn ich habe nicht vor acht Stunden lang in dieser nassen Pampe die ich grad trage zu bleiben - und dann um 5 im dunkeln nach Hause zu stampfen.
Ein paar schoene Fotos habe ich dennoch machen koennen. Aber die fueg ich hinzu, wenn ich wieder ne anstaendige Tastatur vor Augen hab, ich kann es nicht leiden, anstatt eines scharfen S ein doppel S zu schreiben. Das macht mich kirre.

Ich liebe euch, Freunde, und falls ich unerreichbar bin, dann liegt das daran, das in unserer kleinen Stadt in den Rocky Mountains wohl endgültig der Empfang verschwunden ist.

Mittwoch, 20. November 2013

Lauter Vorbereitungen

 Hallo zusammen, wie die Überschrift schon verrät, befinde ich mich in einer Vorbereitungsphase. Nächste Woche ist Thanksgiving, weshalb einer unserer Freiwillgen, Seth, auf Facebook regelmäßig und absichtlich schlechte Truthahn Witze postet, wie z.B.: " How do you send a turkey through the post office? Bird class mail!!!" Ja, unser Seth ist schon ein lustiges Kerlchen, letztens hat er mich zum Football Spiel eingeladen (endlich wieder Fernsehn gucken) und naja, ich mag Football sogar ein bisschen. Die Touchdowns sind selten, aber faszinierend. die Kommentatoren noch schlechter als in Deutschland.
Die Werbung lächerlich, aber unterhaltsamer.
Am Wochenende musste ich Extraarbeit leisten, da dort ein Event regionaler Politiker stattfand. Wurde dafür aber auch für meine freiwillige Wochenendarbeit bezahlt. 
Heute habe ich einen riesigen Weihnachtsbaum ganz allein aufgebaut und geschmückt (ich bin stolz auf mich). Das Aufbauen hat mich zwei Stunden gekostet, die Lichter darauf zu plazieren weitere zwei Stunden und das ganze Ding zu schmücken ca. eine Stunde. Okay, eineinhalb. Oder so. Und dann hatte ich noch die Idee ein paar Sachen in Geschenkpapier einzupacken und unter den Weihnachtsbaum zu legen, damit in der letzten Woche vor Weihnachten, die Kinder, die in den Laden kommen sich ein Geschenk aussuchen dürfen. Ist das nicht eine tolle Idee?!!
Nachdem ich so viele Lichter im Laden aufgehangen hatte, gab es so ne Art Kurzschluss und eine Sicherung ist ausgesprungen. Die wurde dann aber fix wieder repariert und der ganze Laden hat geleuchtet, einschließlich Tannenbaum.
Am Samstag werde ich wieder im Laden arbeiten, da ich mir für Mittwoch freigenommen habe. Da geht´s nämlich los in mein Thanksgiving Wochenende, dass ich ja bei Louisa´s Familie verbringen werde,die so freundlich waren und mich eingeladen haben. Ich kanns echt kaum erwarten!!
Am Montag bekam ich unerwarteten Besuch im Laden. Charlotte, eine Deutsche, die seit einigen Jahren in Colorado wohnt, hat mich endlich ausfindig machen können. Ich kenne Charlotte durch eine ehemalige deutsche Freiwillige, die mir ihre E-Mail Adresse gegeben hat, und bevor ich nach Alamosa geflogen bin, haben wir uns etwas ausgetauscht. Jedenfalls hat sie mich gefunden und direkt zu Weihnachten eingeladen. Das nenn ich mal nett. Momentan suche ich ohnehin nach Weihnachtsgeschenken für meinen Secret Santa, aber es ist wirklich schwer etwas originelles und schönes zu finden. 
Gute Nacht meine Turteltauben (gestern zu viel Kevin allein in New York geschaut) und schlaft gut!
Rahel
Schnarch, wir erzählen politischen Nonsense, schnarch.

 Er war größer als er aussieht! Oh jaaa.
 Die hat mir meine Mitbewohnerin dieses Wochenende einfach zur Überraschung vor die Tür gelegt. Milka-Schoko. Ich vermisse sie so sehr! :(


Die hab ich im Laden gefunden. Sind die nicht niedlich?

Montag, 11. November 2013

Kleinigkeiten, die ich bis jetzt für mich behalten habe

Ja, du neugieriger Lümmel, du bist auch nur auf den nächsten Skandal aus, und hast deshalb beschlossen es dir eifrig durchzulesen! Auf frischer Tat ertappt! Wie auch immer, ich veröffentliche keine Skandale. :P Also da wäre zum Beispiel die Sache mit meinem Spitznamen, den ich mir schon wenige Wochen nach meiner Ankunft erarbeitet habe: Troublemaker. Ja, jetzt wisst ihr es auch. Wenn ich das Café betrete, werd ich mit: "Good morning, troublemaker, how´s it going?" begrüßt. Und wenn ich etwas falsch mache, zum Beispiel den Kaffeefilter auf den Boden schmeiße und der ganze Boden voller Kaffee ist, dann heißt es: "Troublemaker is making trouble." Und wenn andere etwas falsch machen und ich absolut nix damit zu tun habe heißt es: "Troublemaker that´s you´re fault. When you´re around this place it causes trouble." Ja...klar. :D Für alle die jetzt wütend aufgestampft sind und ihren Sessel mit ihrem Hintern gegen die Wand geschubst haben und entschlossen gesagt haben: "WAS?! So geht niemand mit meiner Rahel um. Ich nehme den nächsten Flieger nach Colorado und zeig denen mal wo´s lang geht." (haben mindestens 67% von euch getan), kann ich euch nur sagen: Danke für eure Treue, aber das ist nicht nötig. Alles auf der Ebene sehr guten und von mir hochgeschätzten Humors. Und nein. Ihr dürft mich nicht so nennen, har har haaar. xD Noch eine Kleinigkeit: Am Tag meiner Ankunft habe ich mich mit Amy, die mich ja an dem Tag abgeholt hatte (wundervolle Person) unter anderem über Musik unterhalten. In dem Moment lief Rihanna und ich setzte sie darüber in Kenntnis, dass man auch in Deutschland Rihanna hört. Daraufhin hielt sie beim ändern des Programms im Radio immer inne, wenn Rihanna lief, weil sie dachte, dass ich es mag. Ist das nicht extremst niedlich von ihr? Diese Angewohnheit hat sie sich bis heute beibehalten. Wenn ich im Auto sitze und es gibt die Möglichkeit Rihanna zu hören, wird das auch gemacht. Wobei das nicht allzuoft vorkommt, die Radiostation in Alamosa ist für den A...ndersartigen Geschmack (ta,ta,ta, wo sind eure Gedanken?). Eine weitere Kleinigkeit ist, das ich...ähm...also ich hab meine Tür angemalt. Sie sieht jetzt sehr hübsch aus, da sie jetzt nicht nur weiß, sondern auch grün, rot und gelb ist. Mit netten Bildern und Sprüchen, die sowohl mich als auch meine Nachfolger egal aus welchem Land sie kommen, aufmuntern und zum Lächeln bringen. Die Tür war bei meiner Ankunft schon beschrieben und ich fand das, was dort stand so süß. Da war ein Mann abgebildet, der einen herunterhängenden Kopf hat, auf den es regnet, also richtig traurig, aber darüber stand: " It´ll get better." WIE EPISCH IST DAS DENN?!!! Also ich fand die Message wirklich gut, und immer wenn ich etwas traurig bin, muntert mich das auf und da dachte ich (um 4 Uhr morgens nach einer ausgelassenen Party): Das könnte ich doch auch machen. Tja, jetzt ist die Tür voller netter Sprüche. Und und uuuund nachts, also wenn es dunkel ist und das Licht aus ist, dann leuchten ein paar Sachen, weil ich sie mit Neon-im-Dunkel-Leuchtend-Farbe gemalt habe. Also ich hab Schnörkel und so gemacht, die sieht man im Licht kaum, aber nachts sieht das richtig magisch aus!! *-* Das reicht jetzt an Kleinigkeiten, vielleicht erzähle ich euch ein andern Mal etwas mehr. ^^ Aktuelles Zeugs: Ich habe Urlaub genehmigt bekommen und das bedeutet: Silverster in Philadelphia!! Ich freue mich sehr! Und ich wurde für Thanksgiving zu einer Familie eingeladen, und werde dort mein erstes Thanksgiving ever feiern, ist das nicht toll? Und ich habe heute erfolgreich den Laden weihnachtlich dekoriert, und es sieht fast schön aus! Ich bin sehr stolz auf mich. Und heute war Veterans Day, und es gab zu Ehren der ganzen Soldaten eine Parade. Nur das ich mit dem ganzen Millitärszeug nicht so viel am Hut habe, aber ist nett, dass sie an die Soldaten denken. Wäre natürlich schöner, wenn es keine gäbe, weil es keinen Krieg gibt, aber das ist Barbiewelt, wie man/ ich so schön sagt. Liebe an euch alle!

Donnerstag, 7. November 2013

Der Supermarkt ist so schei*ße, dass er sogar einen eigenen Blogeintrag verdient!

Ich bin richtig sauer! So sauer, dass ich schei*ße so geschrieben habe, als hätte ich einen Buchstaben durch ein Sternchen ersetzt, was ich gar nicht habe, aber so sieht es irgendwie gefluchter und gleichzeitig zivilisierter aus. Bähms, zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. Mein eigenes Genie tröstet mich mal wieder. Okay, warum mag ich den Supermarkt nicht? WEIL MAN DORT NICHTS FINDET!! Also, tut man doch, aber es dauert etwas. Wisst ihr, wenn ich in Deutschland im Supermarkt bin, konnte ich immer schnurstracks alles holen, was ich brauchte, und wusste auch von welcher Marke ich es brauche. Hier betrete ich den Laden und wuuum...kaum suche ich etwas, was ich bisher noch nicht gekauft habe, bin ich verloren im großen Labyrinth. Also ich hab heute Nagellackentferner gesucht und ihn nach fast einer Stunde erst gefunden!! Ich hätte fragen können, und das hab ich auch, aber es ist kompliziert. WISST IHR ETWA WAS NAGELLACKENTFERNER HEISST? HEE? Also ich hatte es gut umschrieben, wirklich!! Und als ich ihn dann gefunden hab, ist mir eingefallen, das ich ja auch Watte brauche, die glücklicherweise direkt unter dem Nagellackentferner stand, aber die war teuer!! Es ist nur Watte, oder? Was kann die Watte denn bitte? Kann die tanzen? Oder sich selbst reinigen? Oder nicht überall hängen bleiben?? Nein. Warum dann bitte so viel Geld? Ich hab also die Watte schlecht gelaunt in meinen Wagen geschmissen. Was sie verdient hat! Blöde Watte. Und ich habe heute fünf Menschen im Supermarkt getroffen, die ich kenne (mich und meine Mitbewohnerin ausgeschlossen) und eine Person von den fünf Personen wollte ich nicht sehen...glücklicherweise hat diese Person mich auch nicht gesehen (puuuh). Ich meine, ich geh langsam ohne Eile in den Supermarkt und dann seh ich die Person und renne buchstäblich in den Sichtschutz der Regale und laufe dann weiter den Gang entlang, auf der anderen Seite raus, schieb meinen Einkaufswagen ( hab ich eigentlich schon erwähnt wie beschissen man amerikanische Einkaufswagen LENKEN KANN!)um die Ecke und laufe weiter Richtung Gemüseabteilung (anderes Ende des Supermarktes) und schaue mich ungefähr den gesamten Einkauf lang um, ob besagte Person in meiner Nähe ist bzw. ob besagte Person in der Regalreihe steht, in die ich einbiegen möchte. Ich hab mich im Grunde genommen so bescheuert umgeguckt, man hätte denken können ich hätte was gestohlen. Aber wen. Denn ich WILL diese Person NICHT sprechen! Außerdem bekomme ich bei einem einzigen Einkauf im Supermarkt mindestens sechs Tüten (für 12 Artikel), was total umweltschädlich ist. Wenn man Safeway, City Market und Walmart verbieten würde, Plastiktüten zu verwenden, hätte man das Problem des Klimawandels und der Umweltverschmutzung und der bedrohlichen Tierarten und der sterbenden Vögel, die Plastiktüten einatmen und deshalb daran ersticken ( macht immer einen Knoten in eure Plastiktüten, dann fliegen die nicht so leicht im Wind und ihr rettet das Leben TAUSENDER VÖGEL) zu 75% gelöst!! Und ganz abgesehen von all diesen Gründen, warum der Supermarkt nicht mein Freund ist, sie verkaufen Menschenköpfe in der Fleischabteilung. Okay, nein, das war gelogen! XD Aber ganz abgesehen davon ist es einfach schweineteuer. Außer man kauft sich Fertigprodukte. Was ich nicht mache. Gute Nachricht bei all dem: Ich hab heute keine zwanzig Dollar ausgegeben, yeaaah! Das dann auf der Rückfahrt (stockdunkel kurz vor 18 Uhr) noch eine Reh/Elch/Hirsch/Viech Familie über die Straße rennt, war so das kleine Sahnehäupchen auf der Torte. Nur eines der Tiere hat brav gewartet, bis wir vorbeigefahren sind, und deshalb hab ich ihm hinterhergerufen: "Good job!", und meine Mitbewohnerin ruft: " Yeah, good job, deer." Nur das 'deer' und 'dear' (der Kosename) sich gleich anhören, was ich in dem Moment megawitzig fand (jetzt grad find ichs irgendwie nicht mehr witzig), jedenfalls hab ich richtig lachen müssen, mit Tränen in den Augen und so (nicht so krass wie damals im SoWi Unterricht, wo einer unserer Mitschüler aus dem Klassenraum gerannt ist, weil sein Pieper von der Feuerwehr ging, und unser Lehrer die trockene Bemerkung gemacht hat, das er vllt nur eine Katze vom Baum holen muss...das hat mir echt den letzten Rest gegeben, ich dachte ich sterbe vor Lachen.). Der Supermarkt ist auf jeden Fall bescheuert, und jetzt weiß es die ganze Welt. PS: Muhahaha xD

Samstag, 26. Oktober 2013

Prom-coming

Ich habe mir ein richtiges amerikanisches Wochenende gegönnt. Gestern Abend haben sich ne Menge von den amerikanischen Freiwilligen zurecht gemacht, und wir haben Promcoming gefeiert. In einem der Freiwilligenhäuser, sprich eine Hausparty. Ich muss gestehen, dass ich einen leichten Kater habe, was für mich eher neu ist. Es war jedenfalls lustig und man darf sich das tatsächlich so vorstellen, wie in den amerikanischen Filmen. Nur mit weniger Drama, keinem (mir bekannten) Geschlechtsverkehr, besserer Musik und mehr Spaß. Am nächsten Morgen, also heute morgen, sind dann alle irgendwo einzeln langsam aufgewacht und das Haus sah etwas chaotisch aus. Was aber niemanden wirklich gestört hat, die Musik wurde wieder angemacht (übrigens ausgezeichnete Musik) und es wurde weitergetanzt, wenn auch im Pyjama und nicht mehr im schönen Promcoming Kleid/ Anzug. Und es wurden Pancakes gemacht, meine ersten richtigen Pancakes in Murica. Danach hab ich mich sehr amerikanisch gefühlt (iwie nicht, aber egal). Was ist sonst noch vorgefallen? Ich darf jetzt ganz offiziell Drinks bei uns im Cafe machen,und bin vorerst nicht für die Kasse verantworlich. Thumbs up! Beim Basketball hab ich mir mein Knie ziemlich doof verletzt und konnte erstmal nur durch die Gegend humpeln, aber das hat sich wieder gelegt. Gestern hat mir allerdings jemand freundschaftlich aufs Knie geklopft, ich dachte, ich sterbe, und danach dachte ich, dass die Person selbst dafür sterben muss. Ist sie nicht, tjoa. Am Mittwoch hab ich Dinner mit einer Freiwilligen und ihren zwei Freunden gehabt, und danach sind wir zu ihrer Freundin nach Hause gefahren und hatten alle irgendwie tierische Lust ein Brettspiel zu spielen. Psychich Circle nennt es sich, für alle die nicht wissen, was das ist, das ist dieses Spiel, in dem Kreise auf dem Brett stehen und man hat diesen Glaskreisel und berürt ihn mit dem Finger und dann fragt man das Brett eine Frage und der Glaskreisel bewegt sich hin und her und beantwortet die Frage. Um etwas spirituelle Stimmung herzustellen, haben wir also Kerzen angezündet, das Licht ausgeschaltet,und weil es zu dunkel war über eine kleine Stehlampe einen roten Schal geworfen. War ziemlich mystisch. Ist wirklich lustig, wenn mans etwas Ernst nimmt und nicht dumm kichert, und die Antworten sind teilweise ziemlich gruselig. Zum Beispiel: Geh weg, am besten Übersee, aber es wird dich nicht glücklich machen. Kam nicht bei mir raus,nur so zur Info. Ich hatte nur gutes Zeug. Joa, was noch? Ich habe meinen wohl 40sten Reread der Harry Potter Reihe begonnen, dieses Mal wieder in Englisch, und die Bücher sind immer noch toll!!! Das sagt meiner Meinung nach alles über die Qualität dieser Bücher aus. Nächste Woche ist Halloween, liebe Freunde, und ich habe auch schon mein Kostüm! Die Idee hab ich von meiner Schwester geklaut, aber sie ist gut. Und im Gegenteil zu ihr, hab ich auch alles was ich brauche. Ich bin auf zwei Halloween Parties eingeladen, und ich bin mir sicher, dass sie ziemlich lustig werden. Ich versuche mich heute Abend an einer Lasagne, was an sich nicht schwer ist, hab ich in Deutschland schon häufiger gemacht, aber hier ist jedes Rezept eine Herrausforderung, der Supermarkt ist nicht dein Freund. Ich hab meine Jelly Beans übrigens aussortiert, jetzt kann ich ohne Sorge genießen. Und ich hab mein Zimmer umdekoriert, einen Sessel mit Fußablage hereingetragen, eine Amerikaflagge an die Wand gespießt, die Lichterkette ordentlich montiert, ein paar Stühle herausgetragen, die ich nicht brauche und Voilá...mein Zimmer sieht hinreißend aus. So viel zu mir erstmal. Ich liebe euch und fühlt euch gedrückt!

Montag, 21. Oktober 2013

Liste angesiedelter Tiere, die mich wahrscheinlich töten werden

Von einigen habe ich euch ja schon erzählt, aber das Drama dramatisiert sich dramatisch schnell. Die Rehe scheinen sich in der Stadt immer wohler zu fühlen und laufen deshalb morgens einfach im Rudel herum. Auf der Hauptstraße. Wobei laufen nicht stimmt, die stehen nur rum. Auf der Hauptstraße. Dann gibts ja noch die Bären, die auf Bäume klettern um dann ahnungslose Menschen anzuspringen und aufzufressen. Ist so zwar noch nicht passiert, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Klapperschlangen, Tarantelln und Fledermäuse sind ebenfalls in der Gegend. Fiese Hunde springen mich an. Biber lauern im Wasser auf mich und auch Igel wollen einen abstechen. Die Fliegen sind eine Plage, schließlich sind sie überdimensional groß. Berglöwen laufen manchmal in die Stadt und ich hab auch schon wilde Kühe gesehen. Aber das schlimmste sind und bleiben die Aliens unter uns - just kidding, sorry ich habs mit schlechten Alienwitzen. XD

Samstag, 12. Oktober 2013

AAAAAHH, das ist so scharf!!!

Damit meinte ich keine männliche (oder weibliche) Person, sondern eine 'Süßigkeit'. Mein letzter Einkauf im Supermarkt war schon einige Wochen her, so dass ich gestern eigentlich nichts mehr im Haus hatte und sehr hungrig beschloss mit dem Fahrrad und meinem halb kaputten Rucksack (der Reißverschluss ist aufgerissen) einige Kleinigkeiten zu holen. Ich hab ja nie an den Satz "Man soll nicht hungig einkaufen gehen" geglaubt, aber das hat sich seit gestern geändert. Ich habe mir eigentlich wirklich nur Kleinigkeiten geholt, aber die haben sich dann auf fünfzig Dollar summiert. Meinte der Kassierer zumindest. Und die Kasse hat ihm zugestimmt. Ich zahle also brav, mich hatte das nicht wirklich interessiert, entweder ich war wirklich hungrig oder ich bin vom Kulturschock Supermarkt nach wie vor traumatisiert. Ich gehe also mit sechs Einkaufstüten raus und versuche eine davon in meinen Rucksack zu tun und ihn so weit es eben ging zu schließen, da geht natürlich der Reißverschluss komplett kaputt. Kreativ wie ich bin, hab ich dann nach gefühlten zwei Stunden ein Konstrukt entworfen, mit dem ich all das schwere Zeug, zumindest das meiste, im Rucksack tragen konnte ohne das alles herausfällt. Zwei Tüten hab ich dann an die linke Seite des Lenkrads gehangen, drei an die rechte und bin im Schneckentempo losgeradelt. Auf halber Strecke kommt mir ein unbeladeter Fahrradfahrer entgegen und passt sich meinem Tempo an und begleitet mich ein paar Sekunden und meint: "Meinst du nicht, dass du zu wenig Tüten hast?", lacht sich dann einen ab und sagt: "Just kidding." und lacht weiter. Ich hatte nicht so gute Laune und meinte sehr langgezogen "Yeaah, haha, funny you." Was ich ihm eigentlich lieber gesagt hätte, wäre etwas gemeiner gewesen, und ich war froh, dass er dann auch weggefahren ist. Es ist erstaunlich wie sehr Gewichte, die am Lenkrad hängen das Gleichgewicht des Fahrrads entballancieren. Das Fahrrad wollte mich jedenfalls umschmeißen, aber ich habe das nicht zugelassen, jahaha!!! Kurz vor Sonnenuntergang (ich bin spät nachmittags einkaufen gefahren, okay?!) bin ich in meinem wohlbehüteten Heim angekommen und habe wenige Minuten später Besuch bekommen von einer Freiwilligen, die uns bald verlässt (leider, leider, leider!!). Sie hat mir Wanderschuhe geschenkt, die ihr zu groß waren, und die sie deshalb nie getragen hat. Und mit den Dingern rutscht man sogar auf dem Eis nicht so schnell herum! Danach sind wir und meine Mitbewohnerin ins Murphy Haus gefahren (sehr großes, cooles Haus, mit sehr schönem Klavier und sehr großem Flachbildfernseher, und sehr lieben Bewohnern)und haben dort ein bisschen gequasselt. Und dann sind wir noch mal in den Supermarkt gefahren, ich brauchte nämlich auch Großigkeiten, und die hab ich dann auch gekauft (zusammen mit einem neuen Rucksack). Allerdings standen dann da diese Jelly Beans, mit hunderten verschiedenen Geschmackssorten und nicht nur sechs oder wie viele das in Deutschland sind. Tja...ich hab sie gekauft. Diese Riesendose. Und so kurz vorm schlafen ein paar probiert. Und manche sind fruchtig und andere eher ultrasüß. Nicht alle haben mir geschmeckt. Deshalb hab ich auch keine fünf gegessen. War eh zu spät dafür. Ich entscheide mich also schlafen zu gehen und vorher noch eine einzige, letzte zu probieren. Freunde, ich bin fast gestorben. Das sollte wohl Zimtkaugummie oder so darstellen, jedenfalls hat diese kleine Bohne gebrannt wie Feuer. Ich beiße also rein und die ganze Schärfe verbreitet sic in meinem Mund und ich fang an mit den Händen zu wedeln und zu rufen "Das ist so scharf..auaaa...Hilfe, ist das scharf!!!WASSER!!!AAAAAAH Das allerdings nur in einem Nuschelton, weil ich meine Zunge beim sprechen nicht bewegen wollte, weil sie so gebrannt hat. Ich hab dann nach meiner Wasserflasche neben meinem Bett getastet( ich sags ja meinen Geschwistern regelmäßig...immer etwas Wasser neben dem Bett stehen lassen, wer weiß, ob dein Dach einstürzt und du dann unter den Trümmern verdurstest, weil man dich nicht so schnell bergen kann oder...da hat der mit der Wasserflasche alles richtig gemacht und überlebt, während du grausam stirrrrbst) und dann hab ich das Wasser getrunken, aber das hat erstmal keine Wirkung gezeigt, das dauerte ein paar weitere Schlucke Wasser. Danach fühlte sich meine Zunge ziemlich wund an, so wie wenn man etwas zu heißes in den Mund nimmt und sich verbrennt. Seitdem stehen die Bohnen geschlossen auf meinem Nachttisch und lachen mich mit ihren bunten Farben an. Mal sehen, wann ich wieder welche probiere, im Moment eher nicht.

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Heiratsantrag abgelehnt

Ja, ich kann auch kaum glauben, was mir heute passiert ist - ich hab tatsächlich einen richtigen Heiratsantrag bekommen. Von einem Mann, den ich nichtmals kenne. Aber wie das in einer Kleinstadt so ist, ist es nicht ungewöhnlich, wenn Fremde auf der Straße mit dir ein Gespräch führen. Ich quietsche also mit meinem Fahrrad (dessen Rad repariert ist, aber dessen Bremse dafür jetzt kaputt ist, und dessen Ständer ständig gegen das Pedal knallt, weshalb jedesmal raddeln ein *Plong* mit sich bringt) durch die Stadt, genieße den Sonnenuntergang nach meinem Feierabend und dann spricht mich der Typ an, ich seie doch wunderschön und jung und schwarz (schwarze Menschen haben mehr Herz ist seine Theorie - Ha! Too bad you´re Hispanic, dude!! :P) und er habe ein Haus in dem wir beide wohnen könnten und Kinder kriegen könnten und ob ich ihn nicht heiraten möchte. Wisst ihr - da hab ich schon gezögert. Ich meine, ist das nicht romantisch, ein wildfremder über 45 Jähriger Mann, mit Haus und Kinderwunsch, der mit mir durchbrennen möchte? Okay, nein, ich mach Scherze. Ich hab ihm gesagt, das ich etwas zu jung für ihn bin, was er dann auch eingesehen hat, und dann hab ich ihm ganz viel Glück gewünscht, bei der Suche nach seiner Traumfrau.Das fand er glaub ich ganz nett, hat mich dann mit noch mehr Komplimenten überflutet noch mal nachgehakt,ob ich nicht doch Interesse habe,ich habe verneint, gewunken und dann bin ich weggefahren. Und er hat es wirklich Ernst gemeint!!! :o Als ich schließlich vor meiner Haustür war, fand ich die ganze Situation schon zum Lachen komisch und hab dann so vor mich hingelacht, worauf mein Nachbar (der IMMER draußen mit seinen Kindern steht, wenn ich komme) mich wieder schräg angesehen hat. Ich glaub, er mag mich nicht. Der Herbst ist auch in Colorado angekommen, was die letzten Tage aber niemand wiklich beachtet hat, da alle sich hier vor dem Horrowinter fürchten. Dabei ist es so schön! Die Blätter sind ganz gelb-grün und wenn die Sonne drauf scheint leuchten die ganz golden. Es wird auch früher dunkel...der Rhythmus des Dunklerwerdens sieht so aus: Montag, 19 Uhr - recht hell, Sonne geht unter. Dienstag: 19 Uhr - fast dunkel. Mittwoch, 19 Uhr: Stockdunkel. Finsterste Nacht. Sternenhimmel. Mond. Wobei 19 Uhr nicht stimmt, um 19 Uhr ist es hier sowieso dunkel.:-D Wo wir schon beim Thema sind: ICH HABE EINE STERNSCHNUPPE GESEHEN!!! *-* Es gibt sie wirklich, für alle (Ver)zweifler da draußen. Und sie sind wunderschööön!! Ich war allerdings so schockiert, dass ich überhaupt eine gesehen habe, und das sie verglühen (als ich das laut geäußert hab, meinte mein Mitbewohner nur "Jaaah..!?") dass ich ganz vergessen hab, mir was zu wünschen. Das hab ich am nächsten Tag gemacht, als ich mich dran erinnert hab, dass man das ja so macht, weil Wünsche haben ja kein Verfallsdatum, oder? Uuund, ich habe einen Korb gemacht!! Beim Basketball. Und zwar von der SEITE!! Muhaha!! Gegen ein richtig gutes Team. Basketball ist eh so eine der coolsten Sachen, die ich hier mache, befreit den Kopf von der Arbeit und macht mich erst hibbelig, dann schläääfrig. Was allerdings dauern kann, das mit dem schläfrig. Am Samstag war ich ungeplanter Weise auf einer Farm außerhalb der Stadt und hab gekocht. Aber auf der Farm gab es Pferde, die waren soo lieb und sind ganz nah gekommen und haben mich immer angestupst. Und die zwei Hunde waren auch so niedlich, der Schäferhund hat mit mir Stöckchen werfen gespielt, und sie auch wirklich wieder zurückgebracht (WISST IHR WIE SELTEN DAS IST?!). Und die Katze war süß, aber die hat die ganze Zeit miaut, bis ich sie anmiaut habe, und sie mich zurück angefaucht hat, was dazu geführt hat, das ich sie angefaucht hab und so weiter. Sie war wirklich zum knuddeln. Aaaber, sorry, Katze, die süßeste, niedlichste, wundervollste Katze ist nach wie vor in Deutschland. Leider nicht meine Katze. :( Aber diese Katze ist zum Knutschen!! Dennoch war die Farm wundertunderschön. Kilometerweite Felder, und die Berge waren so deutlich zu sehen und dann wurde es dunkel, und der Himmel war wie immer sternenklar und überflutet von Lichtern. Unsere Heizung wurde übrigens eingeschaltet (sie befindet sich IN der Wand) und ich bin gespannt auf morgen früh! Wobei..morgen schlafe ich aus! Ich hab eine Bibliothekskarte...jahaa! Seit heute! Und die Bibliothek ist zwar schön, aber ich vermisse meine alte Stadtbibliothek daheim, in die ich gegangen bin seit ich 7 oder 8 Jahre bin. :( Die hat um Längen mehr Stil. Aber hallo...es gibt eine Bibliothek, und ich musste keinen einzigen Cent zahlen, nichtmals für Filme! Von daher. Let´s get ready to rumble! Liebe Grüße von eurer nach wie vor unverlobten Rahel!

Freitag, 27. September 2013

Liste der 14 meistgebrauchten Wörter in den USA

1. Hey
2. How
3. Are
4. You
5. I´m
6. Good
7. Too
8. Thanks
9. Sorry?
10. Sorry!!
11. Timmyyyyyy??!! (Wer mich schon mal mit meinem Bruder erlebt hat, weiß wie sich das im Original anhört..)
12. Alright
13. Okay
14. Bye

Ihr seht...ich lerne viel. :P
Heute wollte ich eigentlich nur mein Fahrrad reparieren gehen. Was dann auch kostenlos von meinem wundervollen Arbeitskollegen gemacht wurde. Als ich nach Hause kam, hatte ich allerdings elf Bücher (komplette Narnia- und Herr der Ringe Reihe & Sophies Welt), drei Filme (Harry Potter Teil 1, Spiderman Teil 1 und Santa Clause), vier Dosen Tomatensoße und eine funktionsfähige Kreditkarte in der Tasche. Well, that escalated quickly. :D Aber was soll ich denn machen, wenn neun von elf Büchern umsonst für mich waren, und die anderen zwei keinen Dollar gekostet haben. Und die Filme waren auch kostenlos. Und die Tomatensoße im Angebot. Jedenfalls ist mein Fahrrad wieder ganz und das freut mich riesiiig!
Ich hab gestern übrigens eine Sternschnuppe gesehen!!!!! Jaaaaa!!! Sie sind soo schön. Ich war allerdings leider so damit überfordert,dass ich glatt vergessen habe mir was zu wünschen...jaah. Ich bin schon sterben gegangen.
Wir hatten grade ein wenig Tequilla, meine Ohren fühlen sich ganz warm an, und haben uns The Princess Bride dabei angesehen...sehr guter Film, sehr lustig...zumindest fanden wir den lustig. Weil er es war, hahaa! :D
Ich bin schlafen, meine Mäuschen, passt gut auf euch auf!

Mittwoch, 25. September 2013

That sucks!

Es braucht schon einiges, um mich von guter Laune auf ganz miese zu bringen, aber diese Woche hatte es einfach in sich.
Tja, eine Kette an Unannehmlichkeiten hatte sich wie eine böse Gewitterwolke über mir zusammengebraut.
Es fing alles letzte Woche Donnerstag an. Ich war ganz stolz, weil ich noch keinen Teller kaputt gemacht habe, da geh ich in den letzten fünf Minuten vor Feierabend an die Eismaschine und will die Behälter säubern. Ihr müsst wissen, dass amerikanische Kühlschränke eher mit deutschen Gefrierschränken zu vergleichen sind. Gefrierschränke sind noch mal eine Spur kälter und es bilden sich immer Eisschichten an den Rändern. So auch in der Eismaschine. Hampelig, wie ich nun mal bin, versuche ich den Behälter vom Erdbeereis rauszunehmen, was natürlich nicht klappt, weil zwei Eisklumpen an den Rändern herrausragen. Ich ergreife also die Initiative und versuche das Eis mit meinem rechten Zeigefinger abzukratzen. War aber ein dicker Eisklumpen, also leg ich ganz viel Kraft rein. Und dann gibt das Eis auch nach, doch unter dem Eis war ne hübsche Metallplatte und die bohrt sich schön tief unter meinen Fingernagel. Der hat dann erstmal etwas Blut gespritzt und war etwas locker. Stolzerweise kann ich sagen, dass ich nur einmal leise geflucht habe, keine Tränen, keine Schreie bloß ein leises, aber aus tiefstem Herzen kommendes Fuuuu. Ja, musste verbunden werden, und meinen Zeigefinger konnte ich dann auch nicht mehr benutzen, was mich im Alltag echt eingechränkt hat, aber you know - shit happens.
Vorgestern wurden dann zwei aus der Community gefeuert, und das gab dann auch noch mal nen Dämpfer in der Stimmung, meine Chefin ist total K.O. und das mag ich gar nicht, weil sie wirklich ein ganz, ganz lieber Mensch ist. Und ich mags nicht, wenn es lieben Menschen nicht gut geht. Im Café gestern ist dann auch einiges schief gelaufen, ich hab Fehler gemacht, meine Kollegin hat Fehler gemacht und es pinkelt ab einem bestimmten Level alle an, wenn man Fehler macht und dann war der Nachmittag auch noch ziemlich lahm (bis ich besagten Kaffee zu mir genommen habe ^^).
Gestern wollte ich ja noch zum Community Garden gehen, und bin mit meinem Rad hingefahren. Dort war dann aber niemand, weil es nichts zu tun gab. Und weil das Wetter so schön war, hab ich beschlossen zum Supermarkt zu raddeln. Der ist mit dem Fahrrad nicht wirklich weit weg, vielleicht 15 Minuten, zu Fuß ist es aber doch ein ganzes Stück.
Kurz bevor ich am Supermarkt ankomme, beginnt mein  Rad merkwürdige Geräusche zu machen. Ich steig also ab, und was sehen meine Äuglein? Das hintere Rad ist aufgeplatzt. Das Fahrrad konnte ich also nicht mehr benutzen. Es hatten sich wohl ganz viele kleine Dornen in das Rad gebohrt. Zu dem Zeitpunkt wurde es schon dunkel, und hier wird es ziemlich früh und schnell dunkel ( 19 Uhr, und es ist tiefste Nacht) und ich stand mit meinem kaputten Fahrrad und Finger auf der Straße. Yeeaah! Glücklicherweise habe ich eine Teamkollegin getroffen, die mich samt Fahrrad nach Hause gefahren hat! So hatte der Tag doch noch ein gutes Ende, aber ich hab jetzt eben kein Fahrrad. :( Und in einer Stadt ohne Schwebebahn, Busse, Taxen, U-Bahn, Metro, Straßenbahn, Zügen oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln, ist das Leben ohne Fahrrad wie ein Leben ohne funktionierenden Zeigefinger - ziemlich eingeschränkt. Und wenn sowohl das Fahrrad als auch der Zeigefinger nicht funktionieren...tja - that sucks!!

Dienstag, 24. September 2013

Keine-Ahnung-wie-ich-ihn-nennen-soll-Post

Es gibt nämlich viele mögliche Überschriften.
Okay, ich werde deduktiv vorgehen (ich glaub vor meinem Fenster hat grad ein Hund gerülpst O.o). Zu viel Struktur in diesem deduktiv-Zeug, ich erzähl einfach drauf los.
Ich habe heute vielerlei Dinge erlebt. Zum Beispiel bin ich grade ziemlich aufgepuscht von einem Kaffee, den ich mir gemacht hab...ich wusste ja nicht, wie heftig Kaffee wirken kann. Von Dauermüde bin ich ganz hibbelig und gesprächig geworden, mein Kollege hatte allerdings keinen Kaffee, sondern nur ne Erkältung und Müdigkeit, und ich hab den so zugetextet. Wahrscheinlich genießt er die Ruhe jetzt, wobei ich ihn gegen Ende auch recht gesprächig gemacht hab...glaub ich. Zusätzlich zum Kaffee hatte ich (aufgepasst) einen Cupcake bestehend aus einem Waffelhörnchen das bis nach ganz unten mit einem Brownie gefüllt war (lecker) und obendrauf gabs Erdbeersahne mit Streuseln!!! Bähms, das war der Hit! Und ich hab mir einen Fruchtzwergesmoothie gemacht, das ist Himbeere, Pfirsich und Erdbeergeschmack, und alle drei Sorten schmecken wie Fruchtzwerge in Riesenbechern. Noch mal bähms! Jetzt fühle ich mich ziemlich satt.
Eine Kundin hat ihre gesamte Bestellung auf Deutsch gemacht, das war soo süß, weil sie halt nen amerikanischen Akzent hatte, aber es war wirklich richtig gut!!
Und ich habe IHN gefunden. Den Amerikaner schlechthin. Cowboyhut, nuscheliger Südstaatenakzent UND Zahnstocher im Mund. Plus Cowboyblick! Echtes Original, oder.
Wir haben einen Undercovercop im Café, hab ich heute rausgefunden. Ich wusste, dass er Polizist ist, aber er trägt nie seine Uniform im Café, und ich dachte mir immer...HALLO! ARBEITE MAL! Tut er offensichtlich, indem er Kaffee trinkt und Zeitung liest und zwischendurch böse Blicke durchs Café wirft.
Gestern hatten wir ein blutiges Basketballspiel, die Teams spielen einfach so als würde es um den Titel gehen und nicht einfach nur um ein bisschen Spaß. Ich mein, wir wollen alle gewinnen, aber ich benutze dabei nicht meine Rugby-Skills um an den Sieg zu gelangen. War jedenfalls spannend, weil ich ja recht viel Testosteron in mir habe, und Rugby auch ganz lustig finde. War halt ein bisschen Adrenalin im Spiel, bis meine Mitspielerin durch die Luft geschleudert wurde...danach war ganz ganz viel Adrenalin im Spiel, hihi.
Nachts wird es hier so kalt, ich schlafe mit zwei Decken und friere immer noch (dank kaputten Fenstern, schlechter Isolierung und nicht vorhandener Heizung -Lifestyle pur). Und morgens will ich nicht aus dem Bett, was dazu führt, dass ich immer fünf Minuten vor Arbeitsbeginn aus dem Haus bin, und zur Arbeit raddle, was bis jetzt zeitlich immer gut hinkommt, so weit wohne ich glücklicherweise nicht entfernt.
Hier regnet es zuviel, ich bin am Sonntag durch ganz viele Pfützen mit dem Fahrrad gefahren, weil ich es immer lustig finde, wenn das Wasser so ein bisschen durch die Gegend fliegt. Dann hab ich allerdings die Pfütze direkt vor meinem Haus unterschätzt, mein Rad ist darin versunken und das ganze Dreckswasser kommt auf meine frisch am Vortag gewaschene Kleidung, und ich war so mit Matsch bekleckert. Ich fand das lustig, weils irgendwie typisch ist, dass ich das zwei Meter vor der Haustür noch geschafft habe, und hab dann laut gelacht. Mein Nachbar hat mir nur so einen "Are you insane?!" Blick zugeworfen.
Joa...ich versuche meinen Koffeingehalt zu senken, und geh jetzt mal Gartenarbeit im Community Garden machen.
Au revoir!

Dienstag, 17. September 2013

Roaring Mountain Turtles!

Hey everbody, what´s uuuup? Also ich befinde mich grade in einem HOCH! Ich bin jetzt Mitglied im Basketball Team von La Puente! Wir nennen uns die Roaring Mountain Turtles, zu deutsch die brüllenden Bergschildkröten (ich weiß, der Name ist der Hit). Ich fühle übrigens sowieso schon eine tiefe Verbindung zu Schildkröten, wäre ich ein Indianer wäre die Schildkröte mein Omen, aber weiter im Text. Heute hatten wir unser erstes Spiel und guess what? WIR HABEN GEWONNEN!!! WUHUUU! Ich bin so stolz auf unser Team, alle haben wirklich wahnsinnig gut gespielt. Am Ende des Spiels haben wir dann auch ordentlich gebrüllt, wie es sich für brüllende Bergschildkröten gehört. Der Ursprung des Namens liegt übrigens in einer Stoffschildkröte, die wie ein Dino gröhlt, wenn man auf ihren knuffigen Bauch drückt *ROAAAR*. Wir haben gewonnen, ahaa, wir haben gewonnen, ahaa. Morgen ist schon das nächste Spiel, und ich bin sowas von gespannt. Wir sind jetzt ganz offiziell nicht das schlechteste Team im Valley, und das fühlt sich GUT an. Okay, genug Energie auf meinen Blog abgelassen, denn es gibt natürlich noch vieles anderes zu erzählen. Heute möchte ich etwas auf die amerikanische Kultur eingehen. Wenn ihr in ein anderes Land geht, dann werdet ihr ziemlich schnell merken, wie schräg die Menschen dort sind. Geh z.B. nach China, und du wirst denken, die sind ja schräg, oder nach Russland, oder nach Indien oder sogar die Österreicher, die ja gar nicht so weit weg sind. Ganz Afrika ist schräg, das würde jeder von euch auch sofort merken, und Südamerika ist auch merkwürdig. Allerdings ist jedes von den verschiedenen Ländern auf seine ganz eigenene Art schräg, und du musst "nur" mit einer einzigen Schrägheit klarkommen. Und jetzt geh in die USA. Wie weitestgehend bekannt treffen in den USA alle verschiedenen Kulturen zusammen, und das ergibt eine Schrägheitsexplosion. *BUM*. Echt wahr. Und die Kiddies hier haben ja auch jede Kultur in sich. Siehe es am f. Beispielzitat: " Oh du kommst aus Deutschland? Ich bin zu 10% Deutsche, das ist so aufregend!" What da fu...äh...hell? Am einfachsten kann man diese Schrägheit an der Ernährung und an der Kleidung erkennen. Hier laufen Leute in Kleidung herum, da denkst du nur: Reschpekt (kennt ihr die Leute, die nicht Respekt, sondern Reschpekt sagen?Ich liebe die ja. :D). Die Ernährung hier ist wirklich kritisch, hier gibt es viel zu viel Chilli Con Cane. Und die zahlen dafür auch noch Geld! Ich würde Geld dafür verlangen, und zwar ordentlich, so eine Qual, es gibt nichts Schlimmeres (außer einem Getränk, aber bleiben wir bei den Speisen). Wenn die Kunden im Café Chilli Con Cane bestellen (ja, wir verkaufen im Café Chilli Con Cane...SEHT IHR WAS ICH MEINE MIT KRITISCHE ERNÄHRUNGSSITUATION?!! Chilli Con Cane in einem CAFÉ!!), dann denk ich immer...schenk mir lieber das Geld, als es dafür zu verschwenden! Und wenn sie dann diese Süffe in den Mund nehmen, verzieht sich mein Gesicht immer ziemlich unfreiwillig zu einer Grimasse, als würden sie ein Insekt essen (was wahrscheinlich immer noch besser wäre). Überhaupt stecken die Amis hier überall diese roten Matschbohnen rein, in Salat, Nudeln, Linsen (schreckliche Kombi!)...überall. Aber ja, ich bin bis jetzt nur einmal in eine Situation gekommen, wo ich sie fast essen musste, aber ich kann in der Hinsicht ziemlich selbstbewusst werden, und es unauffällig umgehen beziehungsweise ablehnen. Heute lasse ich wirklich viel Energie auf den Blog aus, armer Blog, hasch, hasch, ich hab dich lieb, mein Blögchen, alles wird gut, Mommy Rahel meint es nicht so. Ich geh jetzt langsam auch mal in Bettchen, tu ich eh nicht, aber wenn ich früh genug den Vorsatz habe es zu tun, fühlt es sich immer sehr verantwortungsbewusst an. Die amerikanische Kultur ist übrigens cool, falls das jetzt irgendwie falsch rübergekommen ist. Ich beginne immer mehr zu sprechen und im Café haben wir schon angefangen uns gegenseitig zu mobben und zu schlagen, wenn der andere einen Fehler macht. Ich teile natürlich nur aus und stecke nie ein, weil ich unfehlbar bin *räusper*..nicht...*räusper*. Für alle die sich Sorgen machen, ich befinde mich nicht im Katastrophengebiet, und mein Haus steht nicht unter Wasser. Das hat die größeren Städte getroffen. Die Leute da oben machen grad ne ziemlich harte Zeit durch,ich hoffe das es ihnen bald besser geht. Hier bei uns hat es nur ungewöhnlich viel geregnet (über 4 Tage - muss daran liegen, dass eine Wuppertalerin vor Ort ist), und der Regen hier ist ziemlich motiviert, so nach dem Motto: Wenn schon Regen, dann auch richtig! Naja, es ist vorbei und die Sonne knallt wieder ordentlich vom Himmel, nur Nachts gehts runter auf bis zu 4 Grad Celsius, und dieser krasse Unterschied sorgt für Hitzeblitze, oder wie die heißen, dann leuchtet Nachts der Himmel ständig ganz hell auf, als würde es blitzen, aber es gibt keinen Donner - supercooles Naturschauspiel! Zur Natur hier: Es gibt Klapperschlangen in den Bergen. UND NIEMAND AUSSER MIR FINDET DASS DAS EIN GRUND ZUR PANIK IST!!! Womit wir wieder beim Thema Kultur und absolute Schrägheit der Amerikaner wären. Gute Nacht ihr Lieben, überlebt im Dschungel des Lebens! ROARING MOUNTAIN TURTLES! ROAAAAR!

Sonntag, 15. September 2013

Es ist Sonntag Morgens, also eigentlich ist es nach Mitternacht und ich sollte schlafen, aber man könnte auch sagen, das es Sonntag Morgens ist. Jedenfalls ist eine Woche mal wieder vergangen, was zugleich ziemlich langsam als auch schnell passiert ist. Deutschland rückt gedanklich immer mehr in die Ferne und die USA pflanzen sich immer mehr in mein alltägliches Verhalten ein.Was schon mal ziemlich gut ist. Heute hat unser kleines Haus Zuwachs bekommen und zwar den anderen Freiwilligen aus Deutschland. Er wird ca. bis Mitte Oktober in unserem Haus wohnen und dann in ein anderes umsiedeln. Heute Abend sind wir beide dann auch direkt zu einem Pokerspiel bei anderen Mitarbeitern von La Puente gegangen, und haben, da wir anfangs keine Chips hatten, mit getrockneten Bohnen gespielt. War sehr lustig und ungewohnt, aber definitiv stilvoller. :-D Irgendwann wurden uns dann aber doch die Pokerchips vorbeigebracht, und es wurde gezockt. Bis spät in die Nacht. Nach Mitternacht stand dann allerdings der glorreiche Sieger fest: Rahel herself! Ja, Freunde, ich habe gebustet und es hat mir Spaß gemacht ( liebe Grüße an Gunnar und Roman an dieser Stelle).Es war wirklich ein sehr amüsanter Abend, auch wenn der Drink den ich mir gemacht habe, etwas stark war. Aber er war gut, er war sehr gut. Auf dem Hinweg ist uns übrigens wieder ein Elch-Reh-Hirsch Ding begegnet. Starrt uns einfach nur hinterher, natürlich nur indem der Kopf uns verfolgt. Der Hals ist ihm ja fast verrenkt, dieser Obercoole Wanna-be. Hier wird es langsam kälter, vor allem Nachts friere ich ziemlich, weil ich eines meiner Fenster nicht richtig schließen kann. Aber hier soll es ja bald sämtliche Erneuerungen im Haus geben...Puh! Es gibt übrigens großartige Neuigkeiten: Mein Laptop funktioniet! Ich kann ihn endlich benutzen, dank meiner großartigen Vorgängerin Jana, die mir ein paar sehr nützliche Sachen hier gelassen hat. Ich freu mich immer noch riesig!! Zu meinem Alltag hier kann ich nur sagen, dass er tatsächlich eingekehrt ist. Mit meinen Roomies, oder Homies, wie ich sie gern nenne, verstehe ich mich immer besser, und langsam aber sicher entstehen sogar schon ein paar Freundschaften. Ich skype zwischendurch immer mit Familie und Freunden, und finde immer mehr das Gleichgewicht zwischen dem, was ich zurückgelassen habe, und dem was ich jetzt hier erfahre. Das fühlt sich verdammt gut an! Jetzt muss ich aber wirklich ins Bettchen, ich werd sonst morgen wie ein Zombie im Café herum laufen, oder um es wie meine Kollegen zu sagen, wie ein Alien (hahahahahaaaa...okay, nicht witzig *räusper*). Gute Nacht ihr Sonnen- und Mondscheinchen. PS: WIESO STECKEN DIE HIER ÜBERALL ROTE BOHNEN REIN?!?! DAS MACHT MAN DOCH NICHT!! :(

Dienstag, 10. September 2013

Neues aus dem Wilden Westen

Hier in Alamosa trifft man ne ganze Menge merkwürdige Menschen. Zum Beispiel einen Colonell vom Militär, der in den Laden kommt und sich eine Stunde mit dir unterhält und dann wieder geht...natürlich ist er vorher sicher gegangen dir die krassesten Geschichten zu erzählen, nach denen du nur schluckst und ihn mit großen Augen anstarrst. Oder der Spanier, Rosendro, der fast kein Wort Englisch spricht und sich trotzdem mit dir unterhalten möchte. Hatte zur Folge dass sich sämtliche Sprachsensoren geöffnet haben und ich mit ihm Deutsch, Englisch, Tigrinya, Französisch, Italienisch und Spanisch gesprochen habe. Hat gut geklappt, wir haben uns zumindest verstanden ( Latein kann wirklich nützlich sein). Der beste Satz von mir war: " Ich spreche kein Spanisch." Genauso, O-Ton. Auf deutsch. Joa. Ich hab mich dann mal ausgelacht. Hier sind so viele Kulturen unterwegs, dass man irgendwie selbst multikulturell wird, also so richtig multikulturell. So habe ich mich zum Beispiel vor 4 Mönchen verbeugt, als Zeichen des Dankes - hatte ein heftiges Trinkgeld zur Folge. Deshalb hat sich mein Inneres ' Was war das denn jetzt für ne Aktion?!' in ein ' Not bad, Rahel, not bad!' verwandelt. Das Trinkgeld hier ist ohnehin der Hit, jegliche Ausgaben werden so gut wie abgedeckt, was gut ist, da ich erschreckend hohe Ausgaben habe, selbst bei den kleinsten Einkäufen. Es wurden übrigens Bären gesichtet, gleich drei riesige braune Bären. Und ich fand das Reh gruselig ( was es eindeutig war!). Wenn ich Enya in der Vergangenheit mal gern gehört hab, so hat sich das eindeutig geändert. Acht Stunden jeden Montag und Mittwoch...ist wie 10 Stunden Tetris Musik. Habe also die notwendigen Maßnahmen ergriffen und meine Musik angeschlossen...vieel besser! Ab und zu schallen ein paar frische aufweckende Beats durch den Raum. Wurde ganz gut aufgenommen. Meine Zimmernachbarin hat sich einen eigenen Fernseher und DVD- player gekauft...und schaut sich seit dem alle möglichen Horror und Actionfilme an. Bis in die Nacht klingen deshalb Todesschreie in mein Zimmer. Ist irgendwie lustig, weils so grotesk ist, das jeder vor sich hinschnarchen will ( ich schnarche natürlich nicht, ist nur so ne Metapher) und sie sich Horrorfilme ansieht. Außerdem lacht sie immer wenn jemand schreit, das ist noch viel lustiger! Zurück zur Arbeit. Als wir in Deutschland davon gesprochen haben Erfahrungen zu sammeln und sich Herausforderungen zu stellen, wusste ich noch nicht das Kaffee trinken auch darunter fällt. Aber es ist nunmal ungünstig, wenn man als überzeugter Nicht-Kaffeetrinker in einem Café arbeitet. Denn auf Fragen, wie der und der Kaffee schmeckt, kann ich nicht wirklich eine Antwort geben. Das soll sich ändern, und deshalb probiere ich seit heute jeden Espresso, Kaffee was weiß ich Latte mix höchstselbst. Es begann mit dem Almond Joy, eine Art Latte mit Kokosnuss und Mandelsirup. Er war besser als ich dachte. Kann ich also empfehlen, danach hat sich mein Kopf allerdings etwas abgehoben angefühlt, lag vielleicht an dem ebenfalls koffeinhaltigem Tee mit dem ich den Kaffeegeschmack weggespült habe. Kaffee ist und bleibt einfach ein Notfallgetränk! Jaa, ihr Kaffeetrinker habt natürlich jeden Tag einen Notfall, ich weiß. Wie es sich alleine so lebt? Gut. Manchmal sehr gut. Manchmal nicht so gut. Und manchmal freaking, fucking awesome! Heute zum Beispiel war letzteres der Fall, weil ich mir wraps zum Abendessen gemacht habe. Und die waren günstig, lecker, gesund, trotzdem lecker, frisch, dadurch noch leckerer, und ich hab von allen Zutaten noch was auf Lager. Und das macht diese Wraps einfach Freaking, Fuckin Awesome! Ich muss mich nur noch daran gewöhnen in Mengen zu kochen, die nur mich und nicht eine Kleinfamilie sättigen. Ist etwas schwer, weil man so wenig braucht. Ich habe bis jetzt nie nur für eine Person gekocht, aber das wird von Tag zu Tag besser. Heute habe ich außerdem zwei 1 Dollar Münzen bekommen, was ziemlich cool ist, da die eher selten sind ( stellt euch vor ihr kriegt einen 1 Euro Schein - kriegt ihr eh nicht, gibts nämlich nicht, alle Hoffnung zerfällt, ich weiß). Noch seltener sind zwei Dollar Scheine ( auch nicht im Euro erhältlich, nope) aber den Schein hab ich auch noch nicht gesehen. Joa, ich glaub, das reicht für heute auch erstmal. Man hat mir übrigens zur Modelkarriere geraten, sowas kann echt nur von nem waschechten Amerikaner kommen...aber die Begründung war niedlich, deshalb hab ich ihn nur kurz ausgelacht. War der Kolonell, der das vorgeschlagen hat...ach ja, der war schon ein Individuum...aber ein gutes, wirklich. Morgen hab ich so eine Orientierungssache, ich bin gespannt. Liebste Grüße an Euch alle! Rahel

Samstag, 7. September 2013

Arbeit

Was mache ich eigentlich in den USA, werden sich manche sicherlich schon gefragt haben. Ich gehe hier nicht studieren, auch wenn das aus welchen Gründen auch immer die meisten glauben ( liegt wahrscheinlich daran, das ich reich und klug wirke) , sondern bin hier im Rahmen eines Freiwilligen Friedensdienstes ( FFD). Meine Entsendeorganisation ist die Evangelische Kirche im Rheinland, kurz eKiR, mit der ich unter anderem einen wirklich unvergesslich schönen Ausreisekurs erleben durfte. Die eKiR verschickt jedes Jahr junge Menschen ab 18 Jahre in verschiedene Länder und Regionen, an denen es jeweils unterschiedliche Einsatzgebiete gibt. Meines liegt in Alamosa und ich arbeite im Projekt La Puente, auf deutsch: die Brücke. La Puente hat wiederum selbst kleinere Arbeitsstellen, und ich möchte euch von den zweien berichten, in denen ich 5 Tage die Woche 8 Stunden lang ganz viel Liebe versprühe. Mein Hauptarbeitsplatz nennt sich Milagros, das Wunder. Milagros ist ein Café mit ganz viel Stil. Also ernsthaft, alles in dem Laden hat Stil, kein Wunder, dass sie mich dorthin geschickt haben. ;P Sämtliche Einnahmen, die im Café gemacht werden, gehen an LaPuente. So ist es dem Projekt möglich die anderen Einsatzstellen zu finanzieren und am Leben zu halten. Im Cafe lerne ich, wie man die verschiedernsten Drinks herstellt, von Americano über den Grizzly Gusher, bis zum Italian Sofa, ist alles dabei. Ich hab zwar die Maschinen noch nicht ganz durchschaut, aber das wird denk ich noch. Meine Arbeitskollegen, Paul, Morgan, Nicole und Steph sind einfach die Besten. Super geduldig, lustig und ganz ganz liebevoll erdulden sie jegliche Patzer meinerseits ( z.B. wenn ich den halben Sack Kaffee danebenschütte, und das meiste im Spülwasser landet). Naja, ich und Handarbeit eben. Aber wenn ich zurück nach Deutschland komme, bin ich euer Kaffeeheld, und zaubere euch die krassesten Drinks eures Lebens her. Aber nur wenn ihr nett seid. Das coole im Café ist, das ich auch experimentieren darf, und wenn etwas wirklich gut geworden ist, kommt es auf die Karte. Das ist mein großes Ziel! *-* Ich überlege momentan in Richtung smoothie mit Eiscreme und Kaffee-mix, das klingt interessant. Erfrischend, koffeinhaltig, fruchtig-cremig. Oh ja! Wie auch immer, im Cafè gibt es ein paar Stammkunden, die Drinks von denen hab ich noch nicht drauf, aber das kommt noch. Ich hab da z.B. einen Mann, der mir immer das Geld auf den Tresen schmeißt und mich dann nur erwartungsvoll ansieht. Ja, noch so einer mit style, auch wenn ich ihn zunächst ebenso erwartungsvoll angeschaut habe. Paul hat das dann geregelt, und mir erklärt, dass er das immer so macht. Joa. Von der Frau, die mich blöd abgemacht hat, weil Milch in ihrem Cappuccino war, muss ich hier gar nicht groß erzählen. Die hatte das Prinzip Cappuccino nicht verstanden. Kann man nix machen. Mein anderes Einsatzgebiet in La Puente heißt Rainbow's End. Und der Name passt ziemlich gut. Man betritt den Laden und er ist voller kleiner Geheimnisse, ein richtiger Laden zum exessiven Stöbern. Sie am Ende eines Regenbogens, an dem man viele kleine und große Überraschungen erwartet. Ich bin in der Botique des Ladens, der Teil hat eher antike und wertvolle Gegenstände in sich versteckt. Ich muss allerdings die Musik im Laden ändern, 8 Stunden Enya machen doch etwas wuschig. Vielleicht traf ich demnächst so ein langes quietschbuntes Kleid mit Hippie Sonnenbrille und offenem Haar und spiel Hellseherin im Laden, während Enyas hypnotisierenden Klänge durch den Raum wabern. Rainbow's End lebt von Spenden, die jedermann und Frau dort abgeben möchte. Von Nähmaschinen bis zu Hochzeitskleidern ist eigentlich alles vertreten. Fernseher, schmuck, staubsauger, Bücher, Filme und so weiter. Wirklich cool. Mein Supervisor Rich und seine Frau Lacy sind so ziemlich die nettesten Menschen, die man sich vorstellen kann, deshalb verstehen wir uns jetzt schon sehr gut. Die Arbeit macht mir also Spaß, uns was Gutes mache ich auch noch dabei. Ganz liebe Grüße an euch alle, wo auch immer ihr euch grade befindet!

Freitag, 6. September 2013

Pokerface

Nur wenige wissen es, aber ich spiele recht gerne Poker. Was nicht heißt, dass ich es gut kann, ich arbeite noch daran. Mein Pokerface versuche ich ebenfalls zu trainieren - und nach gestern, werde ich damit nicht aufhören. Es begann alles damit, dass ich um 8 Uhr gut gelaunt ins Cafê spaziere, mein Fahrrad abstelle und die ersten Kunden an der Kasse bediene. Es gibt im Café auch immer wieder ruhigere Phasen, in denen meine Kollegen und ich uns unterhalten. Da fragt mich plötzlich mein Arbeitskollege, ob ich an Leben im All glaube. Ich denk mir nicht viel und antworte wahrheitsgemäß, dass ich nicht dran glaube. Tja, Rahel, falsche Antwort. Denn unter Verstärkung einer anderen Kollegin beginnt man mir zu erzählen, warum es eigentlich klar ist, dass es Aliens gibt. Anfangs huschen meine Augen nur zwischen den beiden hin und her, halb verunsichert, halb amüsiert. Ich fragte mich, ob ich wohl grade veräppelt werde oder nicht. Dann wurde mir der Unterschied zwischen guten und bösen Aliens erklärt, und dass man nicht Aliens mit den Aliens aus den Filmen gleichsetzen darf. Es gibt ab einem gewissen Punkt eine Stimme in mir, die ich Klugscheißerstimme nenne. Sie bringt mich regelmäßig in Schwierigkeiten, ist aber unglaublich link, weil sie manchmal einfach losplappert, bevor ich sie aufhalten kann. An dieser Stelle erwachte sie zum Leben. Das einzige was sie aufgehalten hat, war wohl die englsche Sprache, die ich immer noch nicht so richtig fließend drauf hab. Also durften nur meine Gedanken mit ganz viel besserwisserischem Quark bereichert werden. Während ich also innerlich einen kleinen Kampf austrug, setzte ich nach außen ein nahezu petfektes Pokerface auf. Ich habs nunmal nicht mit Aliens, und ich glaube nicht daran, dass mitten unter uns Aliens leben. Ich war etwas überfordert mit der Situation, wobei viele Beweise wirklich interessant waren, ich habe sie nur nicht auf Aliens zurückgeführt. Zum Beispiel gibt es da Skippy, das Pferd, das in den 70 er Jahren tot gefunden wurde, jedoch ohne Blut in sich zu haben und von keinem Geier oder anderen Aasfressern angerührt wurde und auch nach mehreren Wochen keine Spuren der Verwesung zeigte. Meine Kollegen glauben, dass Skippy ein Alien ist, ich glaube, dass es einfach nur ein ziemlich schräges Pferd ist. Jedenfalls steckt Skippy das Pferd noch heute im Schrank von irgendeinem Geschäftsführer und noch immer gibt es keine Spur der Verwesung. An dieser Stelle ist mein Pokerface übrigens zusammengebrochen und ich hab meinem Ekel durch ein langezogenes: " Iiih." Luft gemacht. Wer macht denn sowas, ein totes Pferd bzw. ein Alien in seinem Büroschrank aufheben? Total barbarisch! Aber dadurch wurde die Situation weniger angespannt für mich, und ich fands total niedlich, wie die beiden voller Überzeugung von ihren Aliens erzählt haben. Das sind wirklich zwei Menschen mit ganz großem Herz! Und deshalb dürfen sie mir auch von Aliens erzählen, wer weiß, vielleicht liegen sie ja richtig und ich falsch. Wenn ihr ein UFO entdeckt, schickt mir bitte ein Foto! Der Rest des Tages lief ziemlich gut, das Café war gut besucht, wir hatten viel Spaß hinterm Tresen und alles in allem fuhr ich zufrieden nach Hause. Abends denk ich mir...geh mal in den kleinen Supermarkt, und etwas zu Fuß laufen tut dir auch gut. Es war noch ziemlich hell draußen, und ich geh vorsichtig an jedem Vorgarten vorbei, und vermeide all jene die komplett eingezäunt sind ( da warten nämlich diese aggresiven Wachhunde, die auf den Zaun zuspringen und dich zähnefletschend anbellen) und genieße die frische Luft während ich in den nächsten Vorgarten spähe, und schaue, ob einer der Beißerchen auf mich wartet, und ich sehe, dass der Zaun nicht besonders groß ist und der komplette Vorgarten praktisch frei begehbar ist - also keine Hunde. Erleichtert gehe ich an dem Haus vorbei als ich plötzlich etwas ungewöhnlich Großes neben mir bemerke. Ich schaue nochmal in den Vorgarten und keine 3 Meter neben mir steht ein Reh. Ein richtiges echtes lebendiges Reh! Ich bleibe also stehen ( ich weiß, nicht klug) und starre das Reh an, und das Reh starrt mich an. Wirklich, das bewegte sich nicht, das starrte mich einfach nur an. So still, das ich mir plötzlich nicht mehr sicher war, ob es wirklich echt war. Ich schaue mich also um, hatte etwas das Gefühl, das ich verrückt geworden bin, und bin natürlich alleine auf der Straße. Ich schaue wieder in den Vorgarten und da steht immer noch das Reh. Rehe sind übrigens riesig, sie sind größer als ich und machen einen sehr gefährlichen unberechenbaren Eindruck. Ich halte Blickkontakt und gehe ein paar langsame, sehr bedächtige Schritte nach vorne, weg vom Reh. Und es folgt mir mit den Augen und zuckt mit dem Ohr, ein vollkommenes Pokerface. *-* Für mich war jedenfalls klar, dass das Ding echt ist, uns meine Fluchrinstinkte schlagen Alarm. Ich gehe also schnellen Schrittes weiter, und schaue alle 5 Meter zurück, ob mich das Reh verfolgt. Hoffentlich fahre ich niemals ein Reh an, die haben etwas wirklich elegantes aber auch einschüchterndes an sich. Und hätte mich eine Ehemalige in Deutschland nicht vorgewarnt, dass in der Stadt Rehe rumlaufen, wäre ich wahrscheinlich viel panischer geworden. Von wegen, das Tier hat mehr Angst vor dir, als du vor dem Tier. Das Reh blieb vollkommen cool. Rehe und Menschen sind zutiefst missverstandene Wesen!

Das kam Unerwartet

Howdy Folks! In diesem Eintrag möchte ich euch einen kleinen Einblick in mein Kleinstadtleben geben, und wie ich einige unerwartete Momente überstanden habe. Ich wohne in einem kleinen, sehr niedlichen Haus mit 2 anderen amerikanischen Freiwilligen. Wir verstehen uns jetzt schon ziemlich gut und erkunden zusammen unser Haus. Im Grunde genommen ist das Haus sehr einfach aufgebaut, 4 Schlafzimmer, zwei Wohnzimmer, eine Küche, zwei Badezimmer und ein Garten. Jeden Tag gibt es allerdings etwas Neues zu entdecken, z.B. eine Feuerstelle im Garten, ein Kamin im Wohnzimmer, ein Schrank unter der Treppe ( wie bei Harry Potter *-*) und so weiter. Ziemlich aufregend also, vorgestern haben wir z.B. unser WLAN Passwort entdeckt. Bis dahin habe ich zumindest in meinem Haus kein Internet gehabt, und war auf anderen Quellen unterwegs. Eine ganz besondere Beziehung habe ich zu einem kleinen Baum vor unserem Haus aufgebaut, der neben den riesigen Bäumen unserer Nachbarn etwas eingeschüchtert wird. Ich habe ihn "my little tree" getauft, was in der Tat nicht sehr einfallsreich ist, aber das ist so, wie wenn man sein neues Kuscheltier scherzhaft Rüdiger nennt und dann nicht mehr von dem Namen loskommt. Ist euch das schonmal passiert? Also mir ist das wirklich passiert, aber ich musste Rüdiger ( ein kleines Stoffschweinchen) leider in Deutschland lassen. Jedenfalls kümmere ich mich regelmäßig um meinen kleinen Baum, der die Form einer Buche hat, an dem aber Tannennadeln hängen, was ich persönlich etwas verstörend finde, weil hier alle Pflanzen aus Tannennadeln zu bestehen scheinen. Darüber hinaus musste ich mich erstmal an die Höhenlage gewöhnen, 2300 m sinds hier im Tal, in den Bergen gehts dann bis an die 4000 Meter. Aber nach 2 Tagen war auch das kein Problem mehr und ich hab mit meinem Fahrrad die Gegend unsicher gemacht. Ich habe in den ersten Tagen, die ich frei hatte die Stadt ein wenig erkundet und danach immer wieder kleine Ausflüge in die 30 Minuten entfernten Berge gemacht, die das Tal einrahmen. Es ist wundervoll und ein tiefes Gefühl der Freiheit stellt sich in einem ein. Am Sonntag hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag im Café, der wirklich cool war. Über meine Arbeit möchte ich allerdings an anderer Stelle berichten. Am Sonntagabend haben meine Roomies und ich dann eine Hausparty gegeben unter dem Motto: The Big Lebowski. War recht chillig. :D Es gab viel Alkohol, natürlich nicht für mich, bin ja noch 18 und damit übrigens die jüngste in der community, den Film The Big Lebowski höchstselbst und ein anschließendes Lagerfeuer unter dem von Sternen nur so übersäten Himmel. Der nächste Tag war frei, sogenannter Labour Day. Wer wusste davon natürlich nichts - richtig, Rähäll ( so spricht das amerikanische Volk meinen Namen aus - ein Kunde meinte: " Warum zur Hölle nicht einfach Rachel?!" Ich glaube, er und ich sind Seelenverwandte.) Ich stand also um 7 Uhr auf, wunderte mich, warum niemand sonst auf den Beinen war, und raddelte quietschens Richtung Stadt. War aber alles nicht so dramatisch, ich hab dann einfach einen Tagesausflug gemacht, Richtung Berge. Am Abend sind wir zu einem Feuerwerk anlässlich des 4. Julis gefahren. Da wurde dann plötzlich die ganze Patriotismustüte geöffnet, mit Nationalhymne singen während Hand aufs Herz und ganz viel God bless America Gedudel aus den Lautsprechern. Und dann ging das Feuerwerk los. Ich kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen und auf den Videos ist es auch nicht das Wahre. Aber es war phänomenal! Absolut und in jeder Hinsicht. Das kam unerwartet! Ich dachte, jo, wird ja bestimmt ganz nett, und dann liefern die eine Show ab. Allein für dieses Feuerwerk lohnt es sich schon regelmäßig nach Alamosa zu fahren. Im Hintergrund sang währenddessen eine Frau mit voller Inbrunst God bless America, fand nicht nur ich ganz witzig. Gestern sind dann direkt zwei Dinge passiert, die ich so nicht erwartet habe. Aber mehr dazu in meinem nächsten Eintrag, aber es war heftig, um etwas euer Interesse zu wecken, Aliens spielen keine unerhebliche Rolle darin.

Es lebt!

Ja, ich lebe noch. Es ist doch erstaunlich, was eine Woche ohne Internet ausmachen kann, aber beginnen wir am Anfang. Als ich mich letzte Woche Mittwoch um vier Uhr zum Flughafen aufgemacht habe, war mir noch nicht klar,dass ich ein Bett so schnell nicht mehr wiedersehen würde. Bis nach Dallas lief alles ganz geschmiert, bis auf eine unglaublich unnötige, aber auch sehr lustige Kontrolle meines Handgepäcks. Dann ging es wie gesagt nach Dallas, wobei der Start ein wenig verzögert wurde, da die Flügel des Flugzeugs plötzlich Rauch ausgespuckt haben und unser Flugzeug in eine Rauchwolke getaucht haben. Bis auf den Piloten selber wurden alle, ich mit eingeschlossen, leicht panisch. Schließlich sollten wir mit der Maschine etwas Zeit verbringen, unter anderem über dem antlantischen Ozean. Nach etwas Tatütata seitens der Flughafenfeuerwehr sind wir dann gestartet. Einfach so. Ich habe die ersten vier Stunden die Vorzüge des Fliegens genossen, bis es dann doch etwas langweilig wurde. Man darf sich das ungefähr so vorstellen: Nach zwei Stunden fliegen: Oh, wow, wir sind über dem Ozean, wie aufregend! Der ist ja groß! Nach drei Stunden fliegen: Wir fliegen schon so lange und sind immer noch überm Ozean. Der Ozean ist wirklich riesig! Nach vier Stunden: Ich hab keine Lust mehr, doofer Ozean! Nach sechs Stunden: Noch immer Ozean. Really? Are you kidding me? Irgendwann tauchte allerdings Land auf,was im meinem Kopf durch verschiedenste Harmonieen von Engelschören untermalt wurde. So zogen an mir also unter anderem Philly, Boston, St. Louis und und und vorbei und ich sah vor meinem geistigen Auge meine Mitfreiwilligen fröhlich aus dem Flugzeug steigen und mir grinsend hinterherwinken. Wie man sieht, war ich nicht mehr so wirklich in der Gegenwart, die ich verdrängte ( man hatte mir Bohnen ins Essen gesteckt >.< ) und ich suchte seit Stunden eine gemütliche Schlafposition, während ein paar Sitze neben mir ein Junge so ziemlich seit Beginn des Fluges vor sich hinschnarchte. Die Landung hat es dann nochmal geschafft besonders grässlich zu werden. Wirklich schlimm. So schlimm, dass ich es aufgenommen habe. Und dann, kommt der glorreiche Moment, wo du aus dem Flugzeug springst und du fühlst eine tiefe Land-Mensch Verbindung. Und die Welt wird schön, weil du dein Jahresvisum bekommst und die Sonne scheint ( und dein nagelneuer Koffer wurde halbgeschrottet) und die Fahrt zum Gate ist wirklich witzig und du findest dein Gate schnell und ohne Probleme und auf dem Bildschirm steht Anschlussflug nach dustin und Moment...DUSTIN?! An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass ich nicht mehr weiß, ob die Stadt wirklich Dustin hieß, es war jedenfalls ein hässlicher Name. Letztendlich stellte sich heraus, dass ich meinen Anschlussflug verpasst hatte. Kennt ihr die Szene aus König der Löwen, wo Simba die Herde auf sich zurennen sieht und dann unter hochdramatischer Musik die Kamera auf sein Gesicht zoomt. So ähnlich hat sich der Moment angefühlt. Es hieß also 4 Stunden warten. Irgendwann ließ man uns endlich ins Flugzeug, zu dem Zeitpunkt war ich fast 27 Stunden unterwegs. Nach fast zwei Stunden Flug kam ich dann endlich an, mein Koffer wurde in der Zwischenzeit endgültig geschrottet, und habe zusammen mit meiner Chefin vor Ort die Nacht verbracht, bis wir unser Ziel gefunden haben vergingen eineinhalb Stunden, das war ziemlich tricky. Am Donnerstag Vormittag ging es dann auf nach Alamosa, immer wieder mit kleinen Zwischenstopps in den wunderschönen Rocky Mountains. Und einen Trip in den National Park namens: The Garden Of The Gods. Die Götter selber waren zwar nicht da, dafür aber die wunderschönen uralten Felsen, die wohl schon vor den Rocky Mountains über dem Land aufragten. Wirklich beeindruckend und Ehrfurcht erregend. Donnerstag Nachmittag bin ich schließlich in der kleinen Stadt Alamosa angekommen, und welche Gefahren und Abenteuer ich dort erlebt habe, erfahrt ihr in meinem nächsten Eintrag.